Austausch mit anderen
So können Sie Ihre Bedrohungserfahrung mit anderen Betroffenen reflektieren – und sich professionelle Unterstützung holen.
Sie wurden bedroht – und nun fällt es Ihnen schwer, in Ihren Alltag zurückzufinden? Der Schrecken bleibt? Machen Sie sich bewusst, dass das eine völlig normale Reaktion ist. Manchmal dauert es Wochen, sich von angstbesetzten Erlebnissen zu erholen. Es ist wichtig, sich dafür Zeit zu lassen. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie gern machen. Treffen Sie sich mit Menschen, die Ihnen guttun. Achten Sie auf viel körperliche Bewegung und üben Sie Strategien zur Selbstberuhigung. Auch ist es gut, eventuell ruhende Hobbys, Fähigkeiten und Vorlieben wieder aufzunehmen.
Treten Sie aus der Passivität heraus. Handeln Sie! Eine Möglichkeit ist, das Gespräch zu suchen. Sie können sich mit Kolleginnen und Kollegen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, austauschen. Es gibt einige Beispiele, in denen sich etwa der Rat parteiübergreifend mit betroffenen Kolleg/innen solidarisiert hat und gemeinsam Hass und Hetze gegen Engagierte verurteilt hat. Oder Sie regen einen Diskurs in fachlichen Netzwerken an. Das kann auch helfen, das Thema der emotionalen Belastung von Mandatsträgerinnen und -trägern zu enttabuisieren.
Lassen Sie sich professionell unterstützen, insbesondere durch Opferhilfeeinrichtungen. Eine qualifizierte Beratung kann neue Perspektiven eröffnen. Kontaktieren Sie Beratungs- und Ansprechstellen, wie die starke Stelle. An Ihren Bedarfen und Wünschen orientiert vermittelt diese Ihnen passende Unterstützungsangebote in Ihrer Nähe. Eine Übersicht über die Opferhilfeeinrichtungen finden Sie hier.
Für alle Betroffenen einer Straftat gibt es in Deutschland Unterstützungsangebote verschiedener Art. Entsprechende Beratungsstellen sind über diese Online-Datenbank abrufbar. Sie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales im Rahmen des Projekts „Atlas der Opferhilfen in Deutschland“ entwickelt. Hier kann man sich anonym über die Hilfsmöglichkeiten in der jeweiligen Region informieren.